Wider die Isolation. Fürsorge in schwierigen Zeiten
Studienwoche Theorie
Dozierende: Katharina Brandl & Friederike Zenker
Di, 10.11.2020 - Fr, 13.11.2020

Care, Fürsorge und Pflege: Die drei Begriffe sind Teil eines semantischen Feldes, das uns in diesem – für uns alle schwierigen – Jahr besonders begleitet. Direkter, persönlicher Kontakt ist von der unsichtbaren Gefahr der Corona-Pandemie überschattet und wir alle wurden unwillentlich Expert_innen für den technologisch vermittelten Kontakt: auf Videokonferenzplattformen wie Zoom, in Chats oder am Telefon. Die COVID-19-Pandemie hat deutlicher denn je gemacht, dass sich die Pflegearbeit in der Krise befindet. Und ebenso klar zu Bewusstheit geführt, welche Rolle Beziehungen für unser Leben spielen.

Auch im Kunstfeld hat die Beschäftigung mit “Care” seit einiger Zeit Konjunktur. Sei es durch die erneute Hinwendung zu Theoriebildung und praktischen Beiträgen, die sich etwa mit den Schnittmengen zwischen Kunst und Reproduktionsarbeit beschäftigten (vgl. etwa Silvia Federici oder Mierle Laderman Ukeles’ Maintenance Art) oder durch Beiträge in den curatorial studies, die den gemeinsamen etymologischen Ursprung des Wortes “kuratieren” und “care” mit dem lateinischen “curare” betonen. In der Studienwoche Theorie beschäftigen wir uns mit den Schnittmengen zwischen ethischen und ästhetischen Fragestellungen rund um Care und Fürsorge. Unser Zugang zur Thematik ist vor allem durch die Care-Ethik geprägt und wird – Spoiler Alarm! – den Fokus auf das Denken von Relationalität und die Spezifität von Beziehungen legen.