Herbstsemester 2019, BA Kunstgeschichte, Universität Basel
Herbstsemester 2019, BA Kunstgeschichte, Universität Basel
Die genaue Analyse und Beschreibung von Kunstwerken gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen der kunsthistorischen Arbeit und bildet die Basis für jede wissenschaftliche, professionelle und kritische Auseinandersetzung mit bildender Kunst. Werkbetrachtung konzentriert sich zunächst auf die „Funktionsweise“ einzelner Kunstwerke, in dem etwa deren formale, materielle und semantische Eigenschaften genau erschlossen werden.
Wie erzeugt ein Werk seine jeweilige Wirkung? Welche Mittel werden dabei eingesetzt? Wie vermittelt es welche Informationen? Welche Beziehung unterhält es mit den Betrachtenden, dem Kontext und der Welt? Um diese Fragen zu behandeln, muss die eigene Wahrnehmungserfahrung möglichst präzise in Sprache übersetzt werden. Dies schafft die unverzichtbare Grundlage für Interpretation, Theoriebildung und Kritik von Kunst.
Wir rezipieren Kunst in der Regel in Museen, Kunsthallen oder Kirchen; wir nehmen Denkmäler oder historischen Baudekor im öffentlichen Raum war oder nicht zuletzt über Reproduktionen. Deshalb wird der Kurs auch grundlegende ausstellungstheoretische Fragen eröffnen, um die Wechselwirkungen zwischen den Zeigebedingungen von Kunst und ihrer Rezeption zu diskutieren.
Im Kurs werden die grundlegenden Methoden und Instrumente zur präzisen Werkanalyse erlernt, eingeübt und angewendet. Zu diesem Zweck werden exemplarische Werke eingehend studiert, beschrieben und diskutiert. Die Studierenden verfassen ausserdem eigene Texte zu ausgesuchten Werken. Der Kurs wird teilweise vor Originalen stattfinden.