Sichtbarmachung als politischer Akt
Herbstsemester 2019, BA/MA Kunstgeschichte, Universität Basel

Dozierende: Katharina Brandl, Simon Vagts, Friederike Zenker
Herbstsemester 2019

«I am a man of substance, of flesh and bone, fiber and liquids - and I might even be said to possess a mind. I am invisible, understand, simply because people refuse to see me.» (Ralph Ellison, Invisible Man, 1952)

Mit eben jener Spannung zwischen physischer Sichtbarkeit und sozialer Unsichtbarkeit, die Ellison in seinem berühmten Roman beschreibt und Diskurse bis heute prägt, wollen wir uns in der AG beschäftigen. Dabei soll vor allem künstlerischen Methoden nachgegangen werden, die versuchen diese Spannung durch den Akt der piktoralen Sichtbarmachung aufzulösen. Entscheidend wird dabei die Frage sein, über welche Handlungsmacht die Künstler_innen verfügen müssen und welche historischen Konstellationen überhaupt den Möglichkeitsraum für diesen politischen Akt öffnen. In welchen Kontexten lässt sich das soziale Unsichtbare vor Augen führen und von wem?

Nach intensiver Lektüre einschlägiger Texte, die wir gemeinsam im Rahmen der AG diskutieren, gehen wir der Frage nach, welche politischen Strategien sich zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit abspielen und wann sich aus dieser Lücke ein künstlerisch oder sozial wirksames Potential entwickeln lässt. Die Lehrveranstaltung zeichnet vor allem die Anbindung an die gegenwärtige Forschungspraxis an der Universität Basel aus: Im Zuge der AG werden Nachwuchswissenschaftler_innen ihre Arbeit in Hinblick auf Praktiken der Sichtbarmachung vorstellen und mit uns diskutieren.
Literatur

weitere: