Podiumsdiskussion mit Christina Werner (Künstlerin), Thomas Edlinger (künstlerischer Leiter des donaufestival) und Raimar Stange (freier Kulturpublizist und Kurator)
Konzept & Moderation: Katharina Brandl

Was wurde eigentlich aus dem Phänomen der Postdemokratie? Im Jahr 2011, als sich die Ausstellung “Nach Demokratie” (kuratiert von Raimar Stange) dem Thema im Kunstraum Niederoesterreich widmete, war der Begriff noch in aller Munde. Die grundlegenden Mechanismen, die Colin Crouch unter dem Begriff im gleichnamigen Buch 2004 (zuerst auf englisch und 2008 auch in deutscher Übersetzung vorliegend) untersuchte, sind uns auch heute nicht fremd: demokratische Wahlen, die zwar durchgeführt werden, aber eher zu einem Kräftemessen von PR-Strateg_innen verkommen, als das Ideal von gesellschaftlicher Mitbestimmung zu verkörpern oder die Verschiebung der Machtzentren hin zu (nicht demokratisch legitimierten) global operierenden Konzernen.

Die neue Diskurs-Reihe des Kunstraum Niederoesterreich #tb lehnt sich an den bekannten Hashtag Throwback in den sozialen Medien an. Indem vergangene Ausstellungsprojekte des letzten Jahrzehnts im Kunstraum Niederoesterreich noch einmal fokussiert werden, werden Mikrogeschichten der gegenwärtigen Ausstellungswesens geschrieben: Welche zeitdiagnostischen Begriffe waren wann wirkmächtig oder sogar diskursbestimmend? Und letztlich: Wie verhalten sich aktuelle künstlerische Praktiken zu ihrer Zeit?

Im Zuge der ersten Ausgabe der Reihe diskutieren die Künstlerin Christina Werner, die sich in mehreren Projekten mit den Inszenierungsstrategien und Netzwerken von rechtspopulistischen und rechtsextremen Parteien in Europa auseinandersetzte und diese auch vorstellen wird, Thomas Edlinger, der künstlerische Leiter des donaufestival, dessen diesjährige Ausgabe unter dem Titel “New Society” firmierte und Raimar Stange, freier Kulturpublizist und Kurator der Ausstellung “Nach Demokratie” (2011). Die Veranstaltung wird von Katharina Brandl moderiert.